30.05.-01.06.2019
Thematische Konzertreihe „Schütz im Grassi“
„Verleih uns Frieden gnädiglich“ war am Ende unserer Konzertreihe „Schütz im Grassi“ vom 30. Mai bis zum 1. Juni in Werken von Heinrich Schütz (am 30. Mai und am 1. Juni) und Johann Schop (am 31. Mai) zu hören. Wenn wir als Interpreten auch nie Krieg in unserem eigenen Land erleben mussten, ist es uns doch ein Bedürfnis diese Bitte immer wieder deutlich zu machen.
Neben Werken von diesen beiden Komponisten haben wir auch Kompositionen der Thomas-Kantoren Johann Hermann Schein und seines Nachfolgers Tobias Michael interpretiert und solche des Dänischen Hofkomponisten Mogens Pedersøn zu Gehör gebracht.
Besonders dieser für die meisten von uns vollkommen unbekannte Meister, dessen Großwerk „Paratum Spirituale“ 1620 erschien, und aus dem wir Ausschnitte aufführten, machte uns und dem Publikum deutlich, wie eng die Verbindung von Komponisten aus Deutschland nicht nur nach Italien war (so reiste Heinrich Schütz ja mehrmals dorthin), sondern dass es auch durchaus Verbindungen einzelner Meister wie Michael Praetorius und wiederum Schütz nach Dänemark, also in den Norden gab. Ein Beweis, wie international-länderübergreifend selbst in der Zeit des 30-jährigen Krieges die Musik im 17. Jahrhundert war.
Noch eine kleine Anmerkung zum Dänen Pedersøn und dessen 130. Psalm – dieses Werk haben wir in der Originalsprache aufgeführt. Fragen des Publikums zum Text blieben aus – vielleicht ist dies auch ein Beweis dafür, dass die Musik den vermutlich für die meisten Zuhörer unverständlichen Text, weitestgehend deutlich macht.