Anton Colander wurde am 30. November 1590, als Sohn des Stadtkantors Heinrich Colander, in Weißenfels geboren. Er war Vetter und Jugendfreund von Heinrich Schütz, welcher höchstwahrscheinlich bei Colanders Vater seine erste musikalische Ausbildung erhielt. Ab 1602 besuchte Colander die Fürstenschule zu Schulpforta, auf der zeitgleich auch der spätere Thomaskantor Johann Hermann Schein Schüler gewesen ist, um anschließend an der Leipziger Universität Jura zu studieren. Um 1610 wird er, auf Empfehlung von Heinrich Schütz, Hoforganist in Dresden und erhält gleichzeitig auch Kompositionsunterricht bei Letzterem. Die Orgelwerke von Colander sind uns leider nicht überliefert, was wohl auf die damals improvisatorische Praxis des Orgelspiels zurückzuführen ist. Erhalten haben sich dafür jedoch einige geistliche Konzerte für ein bis vier Singstimmen mit Generalbassbegleitung. Der Sammeldruck, angefertigt in der Werkstatt des Dresdner Buchdruckers, -Händlers und Verlegers Wolfgang Seyffert, wurde erst weit nach Colanders Tod, nämlich im Jahr 1643 veröffentlicht. Dies geschah, wie Seyffert in seiner Vorrede anmerkt, um zu verhindern, dass sich ein anderer „[...] mit diesen schönen und anmuthigen Federn schmücken und also wohlgedachten Conzertlein H. Colanders Namen entfrembden.“ werde.