Johann Nauwach diente von 1608 bis 1612 zunächst als Sängerknabe, anschließend von 1616 bis 1629 als Lautenist in der Dresdner Hofkapelle. Zur Erweiterung seiner Fähigkeiten wurde er darüber hinaus nach Italien, zum Studium bei Lorenzo Allegri, an den Fürstenhof in Turin, geschickt. Dort dürfte Nauwach auch der betagte Guilio Caccini begegnet sein, an dessen monodischem Stil sich seine italienischen Arie passeggiate orientieren. Heinrich Schütz muss seinen Schüler überaus geschätzt haben, was er durch Beisteuerung der Komposition »Glück dem Helikon« zu Nauwachs zweiten Druck aus dem Jahr 1627 zum Ausdruck bringt. Eben jener Druck, der »Erste Theil Teütscher Villanellen mit 1., 2. und 3. Stimmen auf die Tiorba, Laute, Clavicymbel, und andere Instrumenta gerichtet« (Dresden, 1627), beinhaltet ein- und zweistimmige Lieder mit Generalbassbegleitung, welche hauptsächlich Texte des Schriftstellers und Dichters Martin Opitz vertonen. Um die damals gerade frisch aufkeimende Gattung des barocken Liedes, haben sich daneben auch die Schütz-Schüler Kaspar Kittel und Johann Jakob Löwe von Eysenach verdingt gemacht. So komponierte und veröffentlichte Kittel, damals genau wie Nauwach Lautenist am Dresdner Hof, ebenfalls virtuose Arien im Stile Caccinis. Der Musikalischen Kürbishütte, einem Königsberger Kreis aus Gelehrten, Schriftstellern, sowie Dichtern, gehörte unter anderen Schütz’ Vetter und Schüler, Heinrich Albert an. Unter dem Titel »Arien und Melodeyen« komponierte und veröffentlichte er ganze acht Drucke, von denen der zweite dem „[...] Fürtrefflichen und Wel=berümbten Musico Hn. HEINRICH SCHÜTZEN […].” gewdimet ist. Berühmt geworden als Komponist und Tastenvirtuose ist auch der Schütz-Schüler und Dresdner Hoforganist Matthias Weckmann, welcher während seiner Anstellung in Hamburg einige wenige Lieder auf Texte des Schriftstellers und Dichters Philipp von Zesen komponierte.

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